Ausdauersport: Das Wundermittel bei Depressionen?

Depressionen sind nicht nur in Deutschland weit verbreitet. In allen westlichen Industrienationen treten Depressionen immer häufiger auf. In Deutschland geht man davon aus, dass rund 20% der Gesamtbevölkerung unter einer Depression leiden oder gelitten haben, die Dunkelziffer liegt vermutlich jedoch weitaus höher, da viele Betroffene aus Angst vor der Diagnose den Gang zum Arzt scheuen.

In der Regel werden bei Depressionen Medikamente verordnet, um dem Erkrankten zu einer Verbesserung des Gemütszustandes zu verhelfen.
Immer wieder hört und liest man, dass Sport, insbesondere Ausdauersport, ein wahres Wundermittel ist und bei Depressionen helfen kann.

Laufen Sie den Depressionen davon!

Gerade Ausdauersportarten sind dafür bekannt, dass sie Stress abbauen und zu einem besseren Lebensgefühl verhelfen. In Studien konnte nun belegt werden, dass Ausdauersport, wie das Lauftraining, eine sehr gute Wirkung auf Menschen mit leichten bis mittelschweren Depressionen haben.

Regelmäßige sportliche Betätigung soll sogar davor schützen, dass sich leichte Depressionen weiter ausprägen, so dass ein schwerer Verlauf der Depression verhindert werden kann.

Mediziner haben unterschiedliche Erklärungen, warum Sport als Wundermittel bei Depressionen angesehen werden kann. Zum einen werden beim Sport Glückshormone, so genannte Neurotransmitter, ausgeschüttet, die für ein Wohlgefühl sorgen und sich im Stoffwechsel von Depressiven in zu geringer Konzentration finden.

Außerdem kommt es gerade beim Ausdauersport zu einer vermehrten Ausschüttung von Endorphinen, die wie ein Stimmungsaufheller wirken. Auf diese Weise können Stress und Anspannungen abgebaut werden.

Ausdauersport bei Depressionen- In der Gruppe oder allein?

Im Sommer ist Ausdauersport in der Natur ratsam. Laufen, Fahrradfahren oder Schwimmen sind hier an erster Stelle zu erwähnen. Ebenfalls sehr positiv wirkt sich Nordic Walking auf Depressionen aus.

Da Depressive häufig unter Kraft- und Lustlosigkeit leiden, ist es empfehlenswert, das Ausdauertraining in einer Gruppe durchzuführen, da sich Betroffene auf diese Weise gegenseitig motivieren können. Im Winter kann das Training auch in einem Fitness-Studio oder auf einem Heimtrainer durchgeführt werden.

Der Hometrainer ist äußerst praktisch, um die Ausdauer zu trainieren, da der Depressive nicht aus dem Haus gehen muss. Nachteilig kann jedoch sein, dass die fehlende Motivation den Erkrankten am Ausdauertraining hindert. Alternativ kann das Training im Winter natürlich auch in einer Gruppe auf einem Fahrrad Heimtrainer im Fitness-Studio erfolgen.

Für den Ausdauersport Laufen eignet sich selbstverständlich auch ein Laufband oder ein Crosstrainer. Ob Hometrainer Fahrrad, Crosstrainer, Laufband oder auch Rudergerät, spielt letztlich keine Rolle.

Regelmäßiges Ausdauertraining

Wichtig ist, dass der an Depressionen Erkrankte das Training regelmäßig, bestenfalls mehrmals wöchentlich, ausführt.
Auch an Tagen, an denen der Betroffene unter einem extremen Stimmungstief leidet und sich kaum vorstellen kann, sich aus dem Haus zu bewegen, sollte er sich zum Training aufraffen.

Die meisten Depressiven berichten über eine starke Verbesserung ihres Gemütszustandes nach dem Ausdauertraining. Dies sollte man sich besonders dann vor Augen halten, wenn es einem richtig schlecht geht.

Wer bereits Medikamente gegen Depressionen einnimmt, sollte nun aber keinesfalls auf die Idee kommen, auf die Antidepressiva zu verzichten, in der Hoffnung, dass der Ausdauersport allein helfen wird. Unternehmen Sie nichts in diese Richtung, ohne vorher mit Ihrem Arzt gesprochen zu haben!